Zum Haupt-Inhalt
Susanne Schett
Susanne Schett, © Stadt Dornbirn
Susanne Schett
Susanne Schett, © Stadt Dornbirn

Susanne Schett

Susanne Schett

Susanne Schett – Gerechtigkeit für die Ärmsten

In ihrer Wohnung fallen sofort die bunten Masken, Bilder, Tücher und Skulpturen auf. Sie sind Mitbringsel und Geschenke aus ihren Besuchen im senegalesischen Lepradorf Mballing. Diese Besuche finden im Rahmen des freiwilligen Engagements für den gemeinnützigen Verein „Leprahilfe Senegal“ statt, der Paten für Kinder sucht. Diese kommen der gesamten Familie in Form von Lebensmittel und medizinischer Versorgung zu Gute. Seit 2012 hat Susanne Schett fallweise im Projekt mitgeholfen und seit 2018 ist sie Schriftführerin im Verein. Ihre Aufgabe ist es, die aktuellen Lebenssituationen der Familien zu erfragen, Stammblätter auszufüllen und persönliche Informationen über die Familien zusammenzutragen. Dadurch wird die Entwicklung in der Familie und gleichzeitig die Notwendigkeit einer weiteren Unterstützung ersichtlich. Das wird für den Bericht an die Pat:innen der insgesamt 156 Patenkinder verwendet. Insgesamt arbeitet sie rund 350 Stunden im Jahr.

Früher war das Dorf Mballing ein Asyl für Leprakranke, jetzt leben auch viele nicht Angesteckte dort. Übertragen wird die Krankheit über Tröpfcheninfektion. Erkrankte verlieren das Gefühl, verletzen sich, bekommen Infektionen. Daher spielen auch die Lebensbedingungen eine große Rolle. Prekäre hygienische Bedingungen, fehlendes sauberes Wasser und Unterernährung schwächen die Abwehrkräfte. Lepra gilt als Armutskrankheit. Meist ist Susanne Schett fünf Wochen vor Ort. In dieser Zeit besucht sie die Familien im Programm der Leprahilfe und weitere Familien, welche für eine Unterstützung anfragen. Oft ist der wahre Bedarf nicht auf den ersten Blick erkennbar. Deshalb hat sie auch Mitarbeiter:innen vor Ort, die das Dorf kennen und im Vorfeld die bedürftigsten Familien auflisten. Sie hat gelernt auf das Wesentliche zu achten und sie weiß, dass viele versuchen, über Patenschaften zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Eigenverantwortung ist dabei sehr wichtig und die fordert Susanne Schett auch ein. Wenn sie sieht, dass sich Familien bemühen und trotzdem in Not sind, fällt die Zusage einer Hilfe leichter. Abgrenzung ist immens wichtig und schwierig zugleich. Gerechtigkeit war ihr schon als Kind wichtig, erzählt sie: „Ich glaube, ich bin ein typischer Weltverbesserer. Ich finde, dass die Welt schön ist, aber sie soll für alle schön sein.“ Sie leidet manchmal darunter, dass ihre Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Trotzdem fühlt sie sich in ihrem Tun bestärkt und bestätigt, wenn sie wenigstens ein paar Leute glücklicher machen kann. Zum Abschied zeigt sie ein Batiktuch, das eine junge Frau für sie gemacht hat. Dieses Tuch bedeutet ihr sehr viel und sie hält es in Ehren, gerade weil sie die absolute Armut kennt und weiß, wie schwierig es für die Frau war, dieses Geschenk zu machen.

Leprahilfe Senegal

Seit 42 Jahren ist die Leprahilfe Senegal im Dorf Mballing tätig. 2018 wurde diese von Markus und Natalie Moosmann vom Verein „Wissen macht stark“ übernommen. Der Verein organisiert über Spenden und Patenschaften vielfältige Hilfs- und Unterstützungsprojekte: Eine Küche bereitet täglich etwa 120 Mittagessen zu und verteilt diese, besonders Bedürftige erhalten regelmäßig Brot und Obst, Kosten für die medizinische Versorgung werden fallweise übernommen. Im Laufe der Jahre konnten für 220 Familien ein Zuhause, die Kranken- und Geburtenstation in Mballing, viele Brunnen, Markthäuschen und anderes gebaut werden! Wenn Sie durch eine Spende das Projekt fördern wollen, sich über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins informieren oder selbst ehrenamtlich mithelfen wollen, dann finden Sie entsprechende Informationen auf der Website www.leprahilfe.org oder telefonisch unter T +43 664 1000969.

Zum Seitenanfang