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Claudia Wielander
Claudia Wielander, © privat
Claudia Wielander
Claudia Wielander, © privat

Claudia Wielander

Claudia Wielander

Claudia Wielander – Freundschaftliches freiwilliges Engagement

Freiwilliges Engagement beruht in der Regel auf einer bewusst getroffenen Entscheidung: Man betritt quasi einen eigenen Raum, in dem man seine Dienste anbietet und verlässt diesen dann wieder. Meist steht über dem Eingang ein Türschild der Namen eines Vereins oder einer NGO. Motive diesen Raum zu betreten sind Bedürfnisse nach Kontakt mit Gleichgesinnten, Hilfestellung zu leisten oder die Suche nach Beschäftigung auf Grund freier Zeit. Claudia Wielander allerdings hatte keine freie Zeit. Aber sie war neugierig und interessiert, mit Geflüchteten näher in Kontakt zu kommen. Bei einer Veranstaltung des Flüchtlingschors im Saumarkttheater in Feldkirch kam sie mit Arman, einem jungen Mann aus Afghanistan in Kontakt. Auffallend war der Bildungshunger des Mannes, der in seinem Quartier keine passenden Lernbedingungen vorfand. Claudia Wielander stellte ihm einen Lern- und Ruheraum zur Verfügung. Über den jungen Mann wurde sie nach und nach zur Ansprechperson in lebenspraktischen Fragen für eine ganze Gruppe an jungen Afghanen. Eine wesentliche Funktion war die der „kulturellen Übersetzerin“. Indem sie deren Wahrnehmungen, Erfahrungen, Beobachtungen in einen neuen Kontext stellt, können diese in Bezug zur eigenen Kultur eingeordnet und verstanden werden. Und sie war und ist eine wichtige „Ermutigerin“. Auf Grund von Gewalterfahrungen in Afghanistan gab es bei einigen große Angst vor der Schule. Als gelernte Sozialarbeiterin und Psychotherapeutin konnte Claudia Wielander gut auf die Bedürfnisse nach Ansprache und Unterstützung eingehen, brachte aber andererseits auch die professionelle Abgrenzungsfähigkeit mit, um auf ihre Ressourcen und Grenzen zu achten. Sie hatte einerseits den Vorsprung an Lebenserfahrung und Bildung, konnte aber andererseits selbst enorm vom Kontakt profitieren. „Mir ist eine damals völlig fremde Welt aufgegangen“, schildert sie ihre Erfahrungen. Sie bekam nach und nach ein vielfältiges Bild von Afghanistan, konnte einseitige Bilder über Land und Leute erkennen und revidieren, hat durch die vielen Gespräche immer besser verstanden, wie herausfordernd das Ankommen und Einrichten in einem neuen Leben ist. Parallel zu diesen Kontakten war Claudia Wielander in den Jahren der Flüchtlingskrise ehrenamtlich als Supervisorin für andere Ehrenamtliche tätig. Ihre Erfahrungen mit den jungen Afghanen waren hier hilfreich, wenngleich sie einschränkt, dass ihr damals noch einiges an Wissen gefehlt habe, um als kulturelle Übersetzerin in die andere Richtung tätig zu sein. Mittlerweile führen die jungen afghanischen Männer ihr eigenes Leben. Geblieben ist eine Freundschaft. Und geblieben ist auch die Vorstellung, eines Tages mit Arman eine Reise nach Afghanistan zu machen, in der er ihr kultureller Reiseführer sein könnte.

Informelles Ehrenamt

Im Schatten des formellen Ehrenamts, das sich in Vereinen, NGOs und anderen Organisationen abspielt, steht das informelle Ehrenamt, das unabhängig, selbstorganisiert und in der Regel unbegleitet abläuft. Dieses reicht von Nachbarschaftshilfe, Mitwirkung in Projekten bis individueller Hilfestellung. Oft ist es unscheinbar und so eng in den Alltag eingebettet, dass es sich subjektiv für viele gar nicht als Ehrenamt anfühlt. Und obwohl es weniger sichtbar in der Öffentlichkeit ist, sind fast genauso viele Menschen in diesem Bereich engagiert.

 

Lust auf Ehrenamt?
Bitte melden unter  T +43 5572 306 3104 oder per mail an buergerengagement​(at)​dornbirn.at

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