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Margarithe Blume
Margarithe Blume, © Stadt Dornbirn
Margarithe Blume
Margarithe Blume, © Stadt Dornbirn

Umweltleitbild

Umweltleitbild

Dornbirn war eine der ersten Städte, die ihre Umweltziele und Aufgabenbereiche in einem eigenen Leitbild formuliert hat. Diese im Jahr 1996 beschlossenen Ziele wurden in einem eigenen Umwelt- und Energieprogramm detailliert und werden jährlich mit einem verbindlichen und vom Stadtrat beschlossenen Maßnahmenplan ergänzt.

Umwelt- und Energieprogramm für Dornbirn

Die Stadt hat sich bereits früh mit diesem Thema auseinandergesetzt und war mit dem neuen Leitbild und dem ergänzenden Umweltprogramm, einem jährlich evaluierten Maßnahmenkatalog, nicht nur in Vorarlberg als Vorreiter bekannt. 2019 wurde das Umweltleitbild überarbeitet; vorwiegend auch, um den Klimawandel verstärkt zu berücksichtigen. Dass wir einen Klimawandel erleben, ist vielfach nachgewiesen und für die Menschen auch bereits spürbar. Die zahlreichen Maßnahmen, die Dornbirn in den vergangenen Jahren umgesetzt haben, waren deshalb sehr wichtig und werden weiter ausgebaut. Mit der Überarbeitung des Umweltleitbildes wird auch das Dornbirner Umweltprogramm erweitert. Zukünftig werden wir nicht nur effizienter mit unseren Ressourcen umgehen müssen, wir werden auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel treffen; beispielsweise durch die Verbesserung der Grünausstattung unserer Stadt. Das überarbeitete Umweltleitbild wurde am 8. Oktober 2019 vom Stadtrat beschlossen.

Beim Klimaschutz ist die Stadt Dornbirn durch Aktivitäten im Rahmen des e5- und des European Energy Award Programmes gut unterwegs. Von den europaweit mehr als 1.500 Städten und Gemeinden, welche am European Energy Award Programm teilnehmen, gehört Dornbirn zu den besten 100 Gemeinden und Städten Europas. Um diese Vorreiterrolle im Bereich Klimaschutz zu sichern, wird die Stadt Dornbirn die Maßnahmen zur Klimawandelanpassung weiter ausbauen. Die Überarbeitung und Ergänzung des Umweltleitbilds um das Thema „Klimawandelanpassung“ ist dazu ein wichtiger Schritt. Auch der jährlich neu angepasste Maßnahmenkatalog des Dornbirner Umweltprogramms wird in allen Handlungsfeldern um Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergänzt.

Stadt Dornbirn
Umwelt, Land- und Forstwirtschaft
T +43 5572 306
umwelt​(at)​dornbirn.at

Umweltleitbild der Stadt Dornbirn

Umweltleitbild der Stadt Dornbirn (Beschluss Stadtrat vom 8. Oktober 2019)

Die Stadt Dornbirn bekennt sich zur ökologischen Nachhaltigkeit in ihrer Stadtentwicklung, das heißt zu einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung sowie zum Schutz des Klimas unter Beachtung von sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Effizienz. Die lokal wirksamen Maßnahmen orientieren sich an der globalen Verantwortung.

Wir wollen unsere Stadt und ihr Umland der nächsten Generation mit hoher Lebensqualität übergeben. Dafür haben und wollen wir auch in Zukunft Strukturen schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung im Bereich Umwelt ermöglichen.

Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung der Stadt und wird daher auf allen Ebenen umgesetzt. Der Herausforderung Klimawandel begegnen wir, indem wir die Emission von Treibhausgasen vermeiden und unsere Stadt vorausschauend an veränderte Bedingungen anpassen.

Die wichtigsten Punkte des Umweltprogramms sind:

Stadtentwicklung
Wir wollen eine qualitätsvolle urbane Entwicklung, ohne allzu sprunghafte Veränderungen von Wirtschafts- und Sozialstruktur sowie der Infrastrukturausstattung. Räumlich soll sich Dornbirn unter Beibehaltung und Weiterentwicklung hochwertiger Grün- und Freiräume nach innen entwickeln.

Bodennutzung
Wir wollen mit Grund und Boden sorgsam umgehen. Die Nutzung des Bodens ist so zu gestalten, dass ökologische Vielfalt und Bodenqualität erhalten bleiben und verbessert werden.

Verkehr
Wir wollen die Raum-, Mobilitäts- und Transportstrukturen derart verändern, dass für die unterschiedlichsten Bedürfnisse ökologisch verträgliche und hochwertige Angebote bereitstehen. Der Abbau der negativen Effekte des motorisierten Individualverkehrs wird weiter vorangetrieben.

Energie
Wir wollen die Energieeffizienz steigern und den Verbrauch verringern. Gleichzeitig soll anstelle fossiler Energieträger und Atomenergie ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer Energie insbesondere aus dem in Dornbirn vorhandenen Potential in der Energieversorgung eingesetzt werden.

Emissionen, Abfall
Wir wollen die Energie- und Stoffströme derart beeinflussen, damit der geringstmögliche Ausstoß an Treibhausgasen, Abgasen, Abwärme, Abwasser und Abfall entsteht. Die Menge ausgestoßener Treibhausgase wird durch wirksame Maßnahmen kompensiert.

Wasser
Wir wollen das vorhandene Trinkwasser-Potential schützen sowie die natürlichen Wasserkreisläufe erhalten. Der Bedeutung des Wassers in der Landschaft und im städtischen Raum wird ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Naturschutz
Wir wollen die Vielfalt im Naturraum Dornbirn sichern, vergrößern und damit die Funktions- und Widerstandsfähigkeit ökologischer Systeme erhalten.

Bilanz des Umwelt- und Energieprogramms

Die Liste der umgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Umwelt- und Energieprogramms in den vergangenen Jahren ist bemerkenswert und in ihrer Gesamtheit in den jeweiligen DUP Maßnahmenkatalogen, den dazugehörigen Berichten, sowie in den e5 / eea Auditberichten nachzulesen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen lässt sich auch mit dem jährlichen Energiebericht belegen.

  • Ausstoß von Treibhausgasen

    Wurde von den städtischen Gebäuden und Anlagen im Jahr 2005 noch 9.700t CO2 emittiert, so werden für 2019 nur noch 1.800t prognostiziert. Dies entspricht einer Reduktion von 82% und dies trotz steigender Anzahl an Gebäuden.

  • Ökostrom

    Seit dem 1. Jänner dieses Jahres werden alle städtischen Gebäude und Anlagen, inklusive aller Betriebe (ARA, Kulturhaus, Seilbahnen, Sport und Freizeitbetriebe, Trinkwasserverband; 20 GWh) mit 100% Ökostrom aus Österreich betrieben.

  • Dornbirner Ökostromfonds

    2010 wurde der Dornbirner Ökostrom Fonds entwickelt. Der bereits seit Ende der 1990er Jahr begonnene Ausbau von erneuerbaren Stromerzeugern wurde damit nochmals signifikant beschleunigt. Mittlerweile betreibt die Stadt Dornbirn 18 Photovoltaik Anlagen und 2 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 480kWp.

  • Fernwärme

    1998 beginnend wurden fast alle städtischen Gebäude, die sich in der Nähe einer Fernwärmeleitung befinden, an diese CO2 neutrale Heizungstechnologie angeschlossen. Zudem betreibt die Stadt Dornbirn seit 2009 ein eigenes Fernwärmenetz, das öffentliche und private Gebäude mit insgesamt 10GWh Wärme versorgt. In Summe sind bereits 60 städtische Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen.

  • Biogas

    Per 1. Jänner 2015 wurden alle Kindergärten mit Gasheizungen auf den VKW Biogas Tarif umgestellt. Hierdurch wurden 800MWh fossiles Erdgas durch Biogas aus Vorarlberg, welches ausschließlich aus den Biomüllsammlungen produziert wird, ersetzt.

  • Ökologische, energieeffiziente Neubauten und Sanierungen

    Seit Ende der 1990er Jahre wurden die Neubauten und Sanierungen in der Regel, nach den jeweils aktuellen Landesprogrammen für ökologische und energieeffiziente Gebäude durchgeführt. Seit 2012 wird der Kommunale Gebäudeausweise angewendet und fand im Neubau der VS Edlach, welche den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit erhalten hat, den bisherigen Höhepunkt.

  • Mobilität und Raumplanung

    Besonders der Stadtplanung kommt große Bedeutung zu, wenn es darum geht, die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Hierzu werden beispielsweise bei Projekten und Planungsprozessen ambitionierte Mobilitäts- und Verkehrskonzepte erstellt. Insbesondere die sanfte Mobilität wird in den Fokus gerückt und laufend Verbesserungen für den Öffentlichen Verkehr, wie auch für den Rad- und Fußgängerverkehr umgesetzt. Highlights sind beispielsweise der Stadtbus, die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof, das Radwegekonzept, die Fußgänger- und Begegnungszonen, die Räumlichen Entwicklungskonzepte, usw.

  • Information, Bildung und Beratung

    Seit den 1990er Jahren werden in regelmäßigen Abständen Informations- und Bildungskampagnen durchgeführt. So bietet Dornbirn bereits seit 1998 kostenlose Energieberatungen an, führte PV Aktionen, Solaranlagenchecks, usw. durch. Als bedeutendsten Projekt in diesem Bereich kann die Umweltwoche, welche erstmals 2008 stattfand, hervorgehoben werden.

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